Erfolgreich ein Team aufbauen

Dass das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile, hat sich auch in vielen Unternehmen herumgesprochen. Denn aus einer willkürlichen Zusammenstellung individueller Spitzenkräften entsteht noch lange kein erfolgreiches Team. Dazu bedarf es vielmehr eines aktiven Teambuildings, das eine Vertrauensbasis schafft und für Gleichheit unter den Teammitgliedern sorgt.

In vielen Unternehmen werden unterschiedliche Teams gebildet, deren Teamerfolg aber weder bewertet noch beachtet wird. Im Mittelpunkt der Betrachtung steht häufig, unverändert, die Leistung des einzelnen Teammitglieds. Sollen Teams den Erfolg eines Unternehmens nachhaltig beeinflussen, so muss auch die Teamleistung im Mittelpunkt der Betrachtung stehen. Hier ist es unerheblich, welcher Teil eines Teams in welcher Art und Weise dazu beigetragen hat.

Dabei gilt es auch, den Zusammenhang zwischen Effektivität und Effizienz auf die Ebene des Teams zu verlagern. Effektivität – salopp gesagt: das Richtige tun! – kann in einem Team mehrfach teaminterne Aktivitäten bedingen, deren Ergebnisse nicht unmittelbar auf den Teamerfolg durchschlagen. Die Effizienz des Teams (das vorgegebene Ziel mit möglichst wenig Ressourceneinsatz zu erreichen) wird in diesem Fall augenscheinlich leiden, langfristig sind jedoch Teamerfolge nur dann erzielbar, wenn auch die internen Teamstrukturen hierzu beitragen.

Vertrauen aufbauen

Zu den Teamstrukturen zählt auch das Maß an gegenseitigem Vertrauen innerhalb des Teams. Nur dann, wenn sich jedes Teammitglied traut, frei und offen zu den unterschiedlichen Themen zu sprechen, kann ein Team seine Performance ausschöpfen. Die Crux dabei: Untersuchungen der Psychologin Rebecca Gerlach zeigen, dass das gegenseitige Vertrauen nicht zeitstabil ist. Nach einem anfänglichen Grundvertrauen gliedert die Gruppe sich jedoch in verschiedenen Untergruppen entlang demografischer Eigenschaften auf.

Damit sinkt auch das so notwendige Vertrauen, sich offen und ehrlich ohne die Gefahr der Blamage oder die Angst vor Repression zwischen den unterschiedlichen Subgruppierungen auszutauschen. Eine der wesentlichen Führungsaufgaben innerhalb professioneller Teams ist es, diesem Prozess entgegen zu wirken. Führung muss jetzt durch den Einsatz von proaktivem Erfragen von Meinungen der Teammitglieder, der Festlegung kommunikationsfördernder Regeln (wie z.B. „Wir lassen einander ausreden!“, „Wir geben immer wertschätzend Feedback“, …) und einer offenen Informationskultur gegensteuern. Offene Kommunikation und insbesondere eine attraktive, gemeinsame Zielsetzung können dann den Grad an Vertrauensverlust deutlich minimieren.

Dominanz unterbinden

Ebenso zu den Führungsaufgaben zählt es, dominierendes Verhalten innerhalb des Teams möglichst zu unterbinden. Dort wo die Nabelschau des einzelnen die Teamleistung in den Schatten stellen soll, ist rasches Handeln gefragt. Lassen sich Teammitglieder nicht in die Teamordnung einbilden, kann als letzte Konsequenz nur mit dem Ausschluss aus dem Team reagiert werden. Höchst schwierig wird diese Situation dann, wenn die Nabelschau durch den Teamleiter betrieben wird. Hier sind es zuerst die Teammitglieder, die das Verhalten ihres Leiters problematisieren müssen. Darüber hinaus stellt sich für die Organisation, das Unternehmen die Frage, inwieweit diese Person als Teamleiter fungieren kann.

 

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