Genial

Mit easyWPS steht eine neue Software für das Erstellen von Schweißanweisungen zur Verfügung. Die geniale Entwicklung erleichtert signifikant die normgerechte Dokumentation von Abläufen im Metallbetrieb – und das ab 249 Euro zzgl. MwSt.

 

Wer kennt das nicht: Die Auftragsbücher voll, die Arbeit kaum zu schaffen, wegen des Fachkräftemangels muss der Chef öfter als sonst selbst mit auf die Baustelle. Das Audit wirft seine Schatten voraus, und der Auditor wird nach dem KVP – dem kontinuierlichen Verbesserungsprozess – fragen. Es ist noch viel zu tun, aber wann?

Erfahrungsgemäß kümmern sich Betriebe bei guter Auftragslage aus zeitlichen Gründen eher nicht um die Optimierung betrieblicher Abläufe. Das Gefühl, dass Dokumentation zeitintensiv sein kann, den Gewinn aufgrund zusätzlicher Mitarbeiter, anfallender Überstunden oder einfach fehlerhafter Dokumente schmälert, schmerzt – also muss die Dokumentation schnell von der Hand gehen.

Hunderte von Stahl- und Metallbauunternehmen – ob klein oder groß – lassen sich jährlich nach DIN EN 1090, ISO 3834 oder DGRL zertifizieren. Das ist in den meisten Fällen keine Option, sondern verpflichtend, denn seit Ende der Übergangsfrist im Juli 2014 dürfen zum Beispiel Aufträge mit Arbeiten im bauaufsichtlichen Bereich für tragende Bauteile aus Stahl und Aluminium nur noch an zertifizierte Betriebe (und dies betrifft auch Zulieferer) vergeben werden – an Betriebe, die über entsprechende Qualifikationsnachweise verfügen. Es gilt: Ohne Zertifizierung gibt es keine Rechtssicherheit, keine Aufträge mehr. Das ist mittlerweile auch bei öffentlichen Vergabestellen angekommen.

„Woher soll ich das wissen?“ „Das braucht doch keiner!“ „Ich will produzieren und nicht dokumentieren!“ sind typische Einwände, insbesondere im Handwerk. Viele Betriebe tun sich schwer mit den ersten Schritten. Wenn die Verantwortlichen aber erst einmal wissen, wie, was, wie viel, wann und warum etwas dokumentiert werden muss, ist die größte Hürde genommen. Wenn jetzt noch die richtigen Werkzeuge eingesetzt werden, beispielsweise eine gut verständliche Software, sollte nach einer Einarbeitung oder Schulung das Nötige schnell erledigt sein. Werkzeug und Maschinen sollen den Alltag erleichtern, Zeit und damit Kosten sparen – so auch Dokumentationswerkzeuge.

Vom Praktiker für Praktiker

Es ist immer hilfreich, wenn Software aus der Praxis heraus entwickelt wird, von Menschen, die wissen, worum es geht, und die selbst Erfahrung mit der Materie haben. Seit 2013 hat Metallbauermeister Jürgen Kruza über 350 Schweißer ausgebildet, jeder hat im Schnitt vier Prüfungen abgelegt (s.a. Kasten „Zur Person“ auf Seite xx). Somit hat er mindestens 1400 Prüfungs-WPS (Welding Procedure Specification = Schweißanweisung) erstellt. „Ich habe viele Softwarevarianten getestet und eingesetzt, doch keine konnte das, was die andere konnte“, erinnert er sich. „Bei einem Programm war ich mehr mit dem Eingeben von Daten und einer Antwort auf die Frage ‚Was muss in das Feld?‘ beschäftigt als mit dem Dokumentieren. Ein anderes war eher etwas für Maler und Künstler.“

Aus dieser Negativerfahrung heraus entstand bei Kruza der Antrieb, ein Dokumentationswerkzeug für Metallbetriebe zu entwickeln, das logisch ist und das kann, was Schweißer verstehen, was Schweißaufsichten dokumentieren müssen, was Auditoren glücklich macht. Mit der beruflichen Erfahrung im Gepäck machte er sich an die Arbeit. Herausgekommen ist ein ziemlich geniales Produkt, das zudem schult, dabei preisgünstig ist - und sich natürlich an die Norm hält.

Was kann easyWPS?

Eine Schweißaufsicht sollte binnen von Minuten eine WPS erstellen und beurteilen können, ob ein Produkt überhaupt geschweißt werden kann. Fragen wie „Gibt es den entsprechenden Schweißerschein?“ und falls nicht: „Welche Prüfung wäre abzulegen?“ müssen schnell und sicher beantwortet werden.

Schon beim Einpflegen der Grundwerkstoffe und Schweißzusatzwerkstoffe fragt easyWPS alle für die Dokumentation relevanten Daten ab. Zeugnisse, APZ, WZ, Zulassungen werden so verlinkt, dass sie einfach über easyWPS griffbereit sind. Ein großer Vorteil, der auch Fehlerquellen ausschaltet: Die Software lernt dazu, sodass Wiederholungen in die Datenbank übernommen werden und beim nächsten Mal über Drop-down-Listen auswählbar sind. Das gilt zum Beispiel für die gelisteten qualifizierten Schweißer, für Grundwerkstoffe und Schweißzusatzwerkstoffe, aber auch für lange Normbezeichnungen. Einmal richtig eingegeben, ist also für die Zukunft alles vorhanden – eine enorme Zeitersparnis.

Zu 90 Prozent klickt sich der User durch die Drop-down-Menüs, die sich wiederum an logische Gegebenheiten anpassen. Wurden als Grundmaterial beispielsweise Platten ausgewählt, gibt das Programm nur die Eingabe von Dicken (t) und ein a-Maß zurück, im Umkehrschluss auch nur einen Durchmesser (D) und eine Wandstärke (s) bei Rohren. Oder einen Mix aus beiden, wenn die WPS eines Rundgeländerpfostens auf einer Grundplatte erstellt werden soll. Diese Schweißverbindung heißt Rohr auf Platte (P/T) und benötigt eine gesonderte Schweißerprüfung. Auch passen sich die möglichen Schweißpositionen an.

Der Clou mit der Prüfung

Die Gestaltung der Verbindung beruht auf der Grundlage der ISO 9606-1 (internationale Schweißerprüfungsnorm). Diese ist für jeden Schweißer zu verstehen, egal, ob er der Unternehmenssprache mächtig ist oder nicht. Betrachtet der Anwender das zu erstellende Bauteil, muss er sich zwangsläufig fragen:

+ Kann das geschweißt werden?

+ Darf das geschweißt werden?

+ Wie und von welchem Schweißer darf das geschweißt werden?

Bei der Gestaltung der Verbindung (GdV) erstellt easyWPS in der obersten Zeile automatisch die mindestens benötigte Schweißerprüfung nach ISO 9606-1. Diese ist nun die Entscheidungshilfe für die Schweißaufsichtsperson (SAP), die zu bestimmen hat, ob geschweißt werden kann und wer schweißen kann. Sind die Schweißerprüfungen bereits in die Liste der Schweißer eingepflegt, kann der User dort parallel nach dem geeigneten Schweißer suchen. Sollte es keinen im Geltungsbereich geben, hat die SAP schon die benötigte qWPS (WPS der abzulegenden Schweißerprüfung) zur Hand oder nutzt diese bei Anforderung eines Leihschweißers.

Ist alles ausgefüllt, erstellt der User per Klick ein pdf-Dokument, das in einem von ihm zuvor bestimmten Dateiordner abgelegt wird. Die Schweißer- und Maschinenliste werden zum Audit ausgedruckt beziehungsweise digital vorgehalten. Somit sind drei der wichtigsten Dokumente für die Aufrechterhaltung der EN 1090 oder der ISO 3834 abgearbeitet. Die benötigten Bilder generiert die Software automatisch.

Varianten und Kosten

Es gibt easyWPS als Einzelplatzlizenz, aber auch als eine USB-Stick-Version. Letztere ermöglicht es dem User, mobil und autark von Netzwerken in der Halle, auf Montage, im Hotelzimmer, auf jedem anderen Office-PC oder Laptop eine WPS zu erstellen, Daten einzupflegen oder zu löschen. Auch diese Idee beruht auf Kruzas Erfahrungswerten.

„Allein das Pendeln zwischen Büro und Arbeitsplatz des Schweißers oder des Versuchsfeldes verschlingt einfach nur Zeit, fordert Papier und erzeugt den berühmten Sägezahneffekt – also musste die eigene Software mobil werden, ohne gleich als Servervariante aufzuwarten“, sagt Jürgen Kruza. Seine Schlussfolgerung: „Der USB-Stick war die Lösung. Stick im Büro-PC, im Firmenlaptop oder auf dem Tablet in der Halle am Versuchsfeld - Daten immer dabei! Perfekt!“

Zu den Kosten: Die Software als USB-Variante oder Einzelplatz-Lizenz liegt bei 249 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer. Der Aufwand für die Software einschließlich Inhouse-Schulungen (die auch als Weiterbildung gelten) beginnt bei 850 Euro plus Fahrkosten – das richtet sich nach den Bedürfnissen des Kunden, beispielsweise: Wie messe ich meine eigenen Werte, wie dokumentiere ich? Kruza übernimmt auf Wunsch auch das Einpflegen von Daten, passt Oberflächen an, richtet zusätzliche Datenfelder ein etc.

Demovideos, Infos zu Software und Schulungen (auch Inhouse-Seminare) erhalten Sie hier: www.iws-kruza.de/easywps/

Konform mit den Normen

Auditoren von DVS ZERT, TÜV Nord und zugelassene Prüfer wie zum Beispiel der Leiter der Landesfachschule Metall Niedersachsen in Lüneburg, IWE Ralf Biegert, bestätigen regelmäßig die Normkonformität der erstellten Dokumente mit easyWPS.

Die Landesfachschule Metall Niedersachsen empfiehlt ihren Kunden zur Erstellung der unbedingt notwendigen WPS die Nutzung einer geeigneten und guten Software. Diese Software sollte den Nutzer in die Lage versetzten, fehlerfreie Dokumente zu erzeugen und diese mit einer hohen Flexibilität an die Fertigungsbedingungen anzupassen. „Eine gute Software zur Erstellung einer WPS sollte nicht nur die normative Formatierung von Textangaben darstellen, sondern verhindern, dass durch geschicktes Abfragen der Schweißdetails fehlerhafte Angaben auf dem ausgedruckten Dokument erscheinen“, rät Biegert.

Bei Normen, die eine Seitenanzahl von oftmals mehr als 100 Seiten haben, kann der einzelne Nutzer kaum alle Punkte der Normenforderung im Blick haben. easyWPS nimmt dem Nutzer diese Sorge ab. Ein weiterer Pluspunkt der Software ist die Möglichkeit, Dokumente wie beispielsweise die Zulassung von Zusatzwerkstoffen zu hinterlegen. „Die Software easyWPS sollte daher in die Werkzeugkiste eines jeden Metallbaubetriebes gehören“, empfiehlt Ralf Biegert. 

Kundenmeinungen zu easyWPS

SAP aus dem Apparatebau:

Bartels Metallbau aus Celle:

„Praxisbezogen, logisch und selbsterklärend, die Schulung hat super viel Spaß gemacht. Man spürt, dass Jürgen Kruza mit Freude bei Sache ist und mit viel Witz und Humor erklärt. Sowas bleibt hängen!“

Björn Busch und Patrick Stencel Apparatebau Hambühren GmbH:

„Hammereinfach und verständlich!“

 

Tüftler vom Fach

Jürgen Kruza ist Metallbauermeister, Betriebswirt des Handwerks, Internationaler Schweißfachmann und Mechatroniker. 1999 hat er als Innungsbester seine Ausbildung zum Metallbauer abgeschlossen. Noch heute hat er regelmäßig Kontakt zu seinem Ausbildungsbetrieb Meyer Metallbau in Bothel bei Rotenburg an der Wümme.

Einige Jahre arbeitete er als Geselle in zwei verschiedenen Schlossereien, bevor er 2005 die Umschulung zum Mechatroniker in Schleswig absolvierte. Anschließend verbrachte er drei Jahre in Kolding, Dänemark; dort fertigte er als WIG-Schweißer so manche Ladeneinrichtung, die man heute noch bei Jack & Jones und Vero Moda weltweit begutachten kann.

Die Finanzkrise 2009 verschonte auch Dänemark nicht, und so begann Kruza die Ausbildung an der Meisterschule in Lübeck in Vollzeit. Nach dem Abschluss ging er nach Oldenburg und legte die Prüfung zum Betriebswirt des Handwerks ab. Nach einer Stelle als Produktionsleiter eines Großküchenherstellers fing er als Ausbilder einer Bildungsstätte in Celle an. Die Geschäftsleitung finanzierte ihm die Weiterbildung zum Schweißfachmann, und er baute im Gegenzug eine Schweißausbildung auf.

2015 wagte Jürgen Kruza schließlich den Schritt als externe Schweißaufsicht in die Selbstständigkeit. Seither betreut er kleine wie große Unternehmen rund um die Bereiche Schweißtechnik, Zertifizierung und Dokumentation, schult Mitarbeiter, ist eingetragene Schweißaufsichtsperson für drei Unternehmen, bildet weiterhin für die Bildungsstätte Schweißer aus – und programmiert als Tüftler vom Fach seine Software easyWPS.

 

KONTAKT
IWS-Kruza
Jürgen Kruza
Am Mesterwinkel 38
D-30952 Ronnenberg
Mobil-Tel. 0157 73675556
easyWPS@iws-kruza.de
www.iws-kruza.de/easywps/

 

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