Bundesverband Metall fordert Überbrückungshilfen

Der Bundesverband Metall hat sich am 11. März direkt an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier gewandt, um die existenziellen Sorgen und Forderungen seiner zuliefernden Feinwerkmechanik-Betriebe deutlich zu machen. Die Auswirkungen der Corona-Krise bedrohen vor allem Unternehmen der Feinwerktechnik.

Fordert Hilfen für das Metallhandwerk: BVM-Präsident Erwin Kostyra. Foto: Maria Staggart

Insbesondere die Betriebe der Feinwerkmechanik (Maschinenbauer, Werkzeugmacher, Zulieferer) werden - nach Finanzkrise, Russlandembargo und Einbrüchen bei der Automobilindustrie - zunehmend in den existenzbedrohenden Sog der weltweit sich ausbreitenden Corona-Krise gezogen.

Diese kleinen und mittelständischen Unternehmen arbeiten exportorientiert bzw. sind als direkter Zulieferer der exportierenden Industrie unmittelbar abhängig von funktionierenden weltweiten Lieferketten. Diese Lieferketten sind durch die Corona-Krise ins Stocken geraten. Mit ruinösen Folgen für die Betriebe und deren Belegschaften, die ohnehin im Zuge des weltweiten konjunkturellen Abschwungs ums Überleben zu kämpfen haben. Die Betriebe werden absolut unvorbereitet getroffen. Waren die Auftragseingänge, durch die abwartende Haltung der Industrie, in den letzten 6 Monaten ohnehin bereits rückläufig, kommen nun eintretende Auftragsstornierungen erschwerend hinzu. Es ist zu erwarten, dass sich diese Spirale immer schneller drehen wird.

Forderungen des Bundesverbandes Metall für die Dauer der Krise:

  1. Sofortige Umsetzung des Kurzarbeitergeldes mit der Übernahme der Sozialversicherungsleistungen
  2. Befristetes Aussetzen der Mitarbeiterinformationspflicht. Die meisten Tarifverträge sehen eine Mitarbeiterinformationspflicht mit Fristsetzung vor. Diese Regelung muss für die Dauer der Krise ausgesetzt werden, um den Unternehmen einen noch kurzfristigeren Zugriff auf Kurzarbeitergeld zu ermöglichen
  3. Kurzfristige einzurichtende Darlehensprogramme zur Überbrückung mit niedrig- oder besser unverzinslichen Krediten zur Unterstützung der kleinen und mittelständischen Betriebe
  4. Den Betrieben sollte es möglich sein, Staatsbürgschaften in Anspruch zu nehmen
  5. Einfache und unbürokratische Beantragung der Hilfen ist ein wesentlicher Faktor für deren Erfolg
  6. Auf EU-Ebene koordinierte Maßnahmen, die den Warenverkehr im europäischen Binnenmarkt aufrechterhalten, damit nicht zusätzlich zu den internationalen Schwierigkeiten auch noch Brüche in den EU-Lieferketten drohen

 „Bereits eingetretene und künftig zu erwartende Liquiditätsengpässe in den Betrieben müssen, auch wenn sie derzeit noch gar nicht bezifferbar sind, überbrückt werden. Dazu ist dringend und kurzfristig von der Politik, von Sozialpartnern und allen am Prozess Beteiligten zu handeln und für Entlastung zu sorgen“, unterstreicht Präsident Erwin Kostyra die Forderungen des Metallhandwerks.