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82026derholgenau zu fertigen%u201c, erz%u00e4hlt Fabian. Matthias f%u00fchrtunterdessen vor, wie ihnen ein schlicht wirkendes Rohr mitseitlichem Aufsatz als Biegevorrichtung dient. Ein anderes wird zum St%u00e4nder, um die Nieten wieder korrekteinzubringen. Die Technik verlangt den Auszubildenden einige Versuche ab. Was sind die richtige L%u00e4nge und St%u00e4rkeder Nieten, wie m%u00fcssen sie eingeschlagen werden? Genauigkeit ist hier gefragt und das Fachwissen der Meister. Nurso wird das Gel%u00e4nder originalgetreu wiederhergestellt. Mit Grundierung und Lack werden die guten St%u00fccke vorKorrosion gesch%u00fctzt. Matthias deutet auf rote Stellen amalten Gel%u00e4nderteil. Vor 120 Jahren ist Bleimennige alsRostschutzmittel verwendet worden. %u201eDas ist giftig. Deswegen wurden extra Frischlufthelme f%u00fcr das Schleifen undSchwei%u00dfen angeschafft%u201c, berichtet Matthias. Angenehmsind die, sagt er und meint grinsend: %u201eWie eine Klimaanlage am Kopf.%u201c Nach und nach finden die Auszubildenden einen Weg, um die Gel%u00e4nder wieder in Schuss zu bringen. Mit der Sanierung der ersten St%u00fccke ist es jedoch nicht getan. Sie m%u00fcssen ja auch an der Br%u00fccke angebracht werden.Matthias arbeitet bei der aufregenden Montage in luftigerH%u00f6he. Die schweren Gel%u00e4nder mit einem Kran an Ort undStelle zu transportieren f%u00e4llt aus, weil es zu teuer ist. Alsom%u00fcssen sich die Azubis einfallen lassen, wie die Teile aufdie Br%u00fccke kommen. Sie entwickeln eine Leichtbau-Konstruktion aus Aluminium, auf der ein Wagen f%u00e4hrt, der Gel%u00e4nder und Team transportiert. Mit Flaschenz%u00fcgen werden die Teile dann auf die richtigeH%u00f6he gezogen. Sie anzuschrauben, bedeutet Millimeterarbeit. Wie f%u00fcr einen Bungee Jump an Seilen gesichert, h%u00e4ngen die Windeck-Kollegen dabei %u00fcber dem Wasser, um dieBr%u00fcckengel%u00e4nder zu fixieren. Wer nicht schwindelfrei ist,f%u00fcr den ist diese Aufgabe garantiert nichts. Matthias ist begeistert, dass er so viel Neues ausprobierenund bei dem Projekt lernen kann. %u00dcberhaupt ist die abwechslungsreiche Arbeit der Grund, warum er sich f%u00fcr denStahlbau entschieden hat. %u201eHier ist jeden Tag was anderes%u201c, sagt Matthias und: %u201eVon Anfang an war hier eigenst%u00e4ndiges Arbeiten angesagt. Wir sind verantwortlich f%u00fcrdas, was wir abliefern.%u201c Stolz auf das gemeisterte ProjektDer Jung-Geselle ist sichtlich stolz auf jedes gemeisterteProjekt. Er genie%u00dft es, die Zeichnungen der Planer auf demTisch zu haben und sie umzusetzen %u2013 von Strichen undMa%u00dfen auf dem Papier hin zum fertigen Gel%u00e4nder, zu Vorbauten f%u00fcr D%u00e4cher oder ganze Fassaden. %u201eIm Stahlbauwerden die Dinge von 0 auf 100 gebracht%u201c, sagt sein Kollege Fabian dar%u00fcber. %u201eMan sollte auf jeden Fall nicht zwei linke H%u00e4nde haben,wenn man sich f%u00fcr die Ausbildung zum Metallbauer entscheidet. Mathe- und Physikverst%u00e4ndnis sind schon vonN%u00f6ten%u201c, findet er. %u201eEinfach ein schlaues K%u00f6pfchen sein%u201c, erg%u00e4nzt Matthias grinsend. Beide wollten nach der zehnten Klasse unbedingt insHandwerk, haben privat und in der Schule gern mit denH%u00e4nden gearbeitet. In welche Richtung genau es gehensollte, wussten die Jungs damals jedoch nicht. Es h%u00e4ttengenauso gut Holzverarbeitung oder Elektrotechnik werdenk%u00f6nnen. Also probierten sie sich in verschiedenen Praktikaaus. Das Probearbeiten bei Metallbau Windeck hat sieletztendlich %u00fcberzeugt. Auch das Studium der alten Konstruktionszeichnungen geh%u00f6rte zum Projekt Alte Plauener Br%u00fcckeFoto: Preuschoff

