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                                    Bundesverband MetallJetzt gilt es!Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Medienvertreter,ein neuer Pr%u00e4sidentenbrief in turbulenten Zeiten: eine unberechenbare (Wirtschafts-)Politik aus dem Wei%u00dfen Haus, anti-europ%u00e4ische Wahlergebnisse bei den polnischen Pr%u00e4sidentenwahlen und ein nicht enden wollender Krieg auf europ%u00e4ischem Boden %u2013 nach wie vor keine guten Rahmenbedingungen f%u00fcr uns als Unternehmer. Und dennoch: Jetzt gilt es, die eigenen, die bundesdeutschen Chancen zu ergreifen!Die neue Koalition in Berlin ist seit drei Monaten im Amt, und die Erwartungen an eine schnelle Wende in der Wirtschaftspolitik %u2013 mit hoffentlich positiven Folgen f%u00fcr die betriebliche Realit%u00e4t %u2013 sind gro%u00df. Ein Sofortprogramm aus dem Koalitionsausschuss mit vielen Ank%u00fcndigungen und ein Kanzler, der %u201eTempo, Tempo, Tempo%u201c fordert: Das ist es, was wir von unseren Volksvertretern erwarten %u2013 Tempo in die richtige Richtung!Wir als Metallhandwerk erwarten, dass es konkret wird %u2013 konkret beim Abbau b%u00fcrokratischer H%u00fcrden. Die Abschaffung des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes ist hier ein guter Einstieg. Dar%u00fcber hinaus steht die Umsetzung eines Arbeitszeitgesetzes nach Ma%u00dfgabe der europ%u00e4ischen Arbeitszeitrichtlinie auf unserer Erwartungsliste. Insgesamt fordern wir von dieser Regierung, die B%u00fcrokratiekosten um mindestens 25 Prozent zu senken.Ebenfalls mit Tempo erwarten wir tats%u00e4chliche Entlastungen f%u00fcr die Unternehmen. Die Grundlagen f%u00fcr einen Investitionsbooster m%u00fcssen geschaffen werden. Ein gutes Beispiel sind die gerade eingef%u00fchrten, verbesserten Abschreibungsm%u00f6glichkeiten %u2013 sie schaffen sofort Investitionsanreize im Metallhandwerk. Dabei gilt: Bitte nicht den Investitionsspielraum von L%u00e4ndern und Gemeinden durch Steuerausf%u00e4lle tr%u00fcben! Sie vergeben einen Gro%u00dfteil der Auftr%u00e4ge an das lokale Handwerk.Ebenso sinnvoll w%u00e4re es, %u00dcberstunden beim Hauptarbeitgeber steuer- und abgabenfrei zu stellen %u2013 bis zu 556Euro zus%u00e4tzlich im Monat. Es ist kaum vermittelbar, dass Fachkr%u00e4fte diesen Betrag im Nebenjob bei einem anderen Arbeitgeber steuerfrei verdienen d%u00fcrfen, w%u00e4hrend ihr zus%u00e4tzlicher Einsatz im eigenen Betrieb voll belastet wird.Schnellstm%u00f6glich umsetzbar ist auch die steuerliche F%u00f6rderung der E-Mobilit%u00e4t sowie die Senkung der Energiekosten. Netzentgelte reduzieren, Stromsteuer senken und die Gasspeicherumlage abschaffen %u2013 das ist jetzt notwendig!Um die Investitionen %u2013 insbesondere von L%u00e4ndern und Gemeinden %u2013 z%u00fcgig auf den Weg zu bringen, ist eine grundlegende %u00dcberarbeitung des Planungs-, Bau-, Umwelt-, Vergabeund Verfahrensrechts erforderlich. Tariftreue liegt uns am Herzen. Ein Tariftreuegesetz macht jedoch nur dort Sinn, wo keine zus%u00e4tzlichen B%u00fcrokratiemonster geschaffen werden. Die Zugeh%u00f6rigkeit zur Innung ist hier ein ad%u00e4quater und ausreichender Nachweis.Kritisch, aber auch mit einem gebotenen Ma%u00df an Zutrauen, blicken wir auf die kommenden Wochen und Monate. Nach Einsch%u00e4tzung von KfW-Chef Stefan Wintels hat das Interesse %u2013 gerade ausl%u00e4ndischer Investoren %u2013 an Deutschland und Europa stark zugenommen. Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts f%u00fcr Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) ist im Mai deutlich gestiegen %u2013 um gut sieben Punkte im Vergleich zum Vormonat.Werden wir also wieder optimistisch %u2013 nicht blau%u00e4ugig, aber doch optimistisch.Ich w%u00fcnsche uns allen gute Gesch%u00e4fte und ein Jahr 2025 voller positiver %u00dcberraschungen.Euer Willi SeigerPr%u00e4sident Bundesverband MetallPr%u00e4sidentenbriefFoto: BVMWilli Seiger04|25Netzwerk137
                                
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