Page 132 - Demo
P. 132


                                    UVM %u2013 Unternehmerverband Metall Baden-W%u00fcrttembergd) Unternehmerlohn und Gewinnzuschlag In inhabergef%u00fchrten Betrieben muss ein kalkulatorischer Unternehmerlohn einbezogen werden, sofern dieser nicht anderweitig verbucht ist. Ein Gewinnzuschlag dient der Risikovorsorge und Kapitalverzinsung. Branchen%u00fcblich sind Zuschl%u00e4ge zwischen f%u00fcnf und 15 Prozent auf Selbstkostenbasis.Typische FehlerquellenBei der Kalkulation von Stundens%u00e4tzen oder Pauschalen kommt es h%u00e4ufig zu typischen Fehlern, die die Wirtschaftlichkeit eines Betriebs gef%u00e4hrden k%u00f6nnen. Ein weit verbreitetes Problem ist die Orientierung an pauschalen oder markt%u00fcblichen S%u00e4tzen ohne eine eigene individuelle Kostenbasis. So hei%u00dft es oft: %u201eDer Betrieb aus der Nachbarschaft hat auch 65 Euro pro Stunde%u201c, ohne dass gepr%u00fcft wird, ob dieser Satz die eigenen Kosten tats%u00e4chlich deckt. Dadurch besteht die Gefahr, dass wichtige Kostenbestandteile wie Gemeinkosten, R%u00fccklagen oder die kalkulatorischen Kosten nicht ber%u00fccksichtigt werden und der Betrieb langfristig Verluste einf%u00e4hrt.Ein weiterer h%u00e4ufiger Fehler ist die fehlende Erfassung unproduktiver Zeiten. In der Praxis werden h%u00e4ufig nur die tats%u00e4chlich geleisteten Arbeitsstunden f%u00fcr Kunden in die Kalkulation einbezogen, w%u00e4hrend Zeiten f%u00fcr Urlaub, Krankheit, Akquise, Weiterbildung oder Verwaltung au%u00dfen vor bleiben. Diese unproduktiven Zeiten verursachen jedoch ebenfalls Kosten und reduzieren den real verf%u00fcgbaren Arbeitszeitrahmen, weshalb sie unbedingt in die Kalkulation einflie%u00dfen m%u00fcssen.Zudem wird in inhabergef%u00fchrten Betrieben wie Einzelunternehmen oder GbRs oft der Unternehmerlohn vernachl%u00e4ssigt. Das bedeutet, dass der Unternehmer sich selbst kein angemessenes Gehalt zuschreibt, wodurch die Existenzsicherung gef%u00e4hrdet ist und der Betrieb langfristig wirtschaftlich nicht tragf%u00e4hig bleibt.Schlie%u00dflich wird die Kalkulation h%u00e4ufig nicht regelm%u00e4%u00dfig an ver%u00e4nderte Kosten- und Tarifstrukturen angepasst. Steigen beispielsweise L%u00f6hne, Materialkosten oder andere Ausgaben, bleiben die Preise oft unver%u00e4ndert, sodass die Rentabilit%u00e4t schrittweise sinkt. Insgesamt f%u00fchrt die Kombination dieser Fehler dazu, dass die tats%u00e4chlichen Kosten nicht gedeckt werden, unproduktive Zeiten nicht ber%u00fccksichtigt sind, der Unternehmerlohn fehlt und die Kalkulation veraltet ist. Um nachhaltig wirtschaftlich zu arbeiten, ist es daher unerl%u00e4sslich, eine regelm%u00e4%u00dfige, individuelle Kalkulation durchzuf%u00fchren, die alle Kostenarten und Zeitfaktoren ber%u00fccksichtigt. yEinflussfaktoren auf den SVS 1. Arbeitszeit ermittelnKalendertage365- Samstage52- Sonntage52- Feiertage (unterschiedliche Regelungen der Bundesl%u00e4nder beachten)9- Urlaubstage 30- Krankheitstage (z.B. Durchschnitt der letzten 2-3 Jahre)5- sonstige Abwesenheitstage (z.B. Fortbildung, Familienfeiern)3- Anwesenheitstage214x tarifliche Arbeitszeit (Stunden/Tag)8,5- Anwesenheitsstunden/Jahr1.819x Unproduktive Zeit (z.B. Sch%u00e4tzung oder Ausschreibung)20%364Produktive Zeit/Mitarbeiter1.45504|25132Netzwerk
                                
   126   127   128   129   130   131   132   133   134   135   136