Page 131 - Demo
P. 131


                                    Kostenrechnung und Stundenverrechnungssatz im MetallhandwerkBelastbar?F%u00fcr metallverarbeitende Handwerksbetriebe bildet eine belastbare Kostenrechnung das Fundament wirtschaftlicher Betriebsf%u00fchrung. Insbesondere der Stundenverrechnungssatz fungiert als zentrales Steuerungsinstrument zur Deckung der Gemeinkosten und zur Sicherstellung eines angestrebten positiven Betriebsergebnisses. Ziel dieses Beitrags ist die differenzierte Herleitung des Stundenverrechnungssatzes unter Ber%u00fccksichtigung betriebswirtschaftlicher Grundlagen sowie praxisrelevanter Einflussfaktoren.Von Clemens Frobeen, Leiter Referat Betriebswirtschaftc.frobeen@metall-verband.deDie Kostenrechnung gliedert betriebliche Aufwendungen in Einzel- und Gemeinkosten. Einzelkosten (wie Fertigungsl%u00f6hne, Materialeinsatz) sind einem Auftrag direkt zurechenbar. Gemeinkosten (wie Miete, Instandhaltung, Verwaltung) werden mittels Umlageschl%u00fcssel auf die Kostentr%u00e4ger verteilt. Ziel ist die verursachungsgerechte Zuordnung aller Kosten zur fundierten Kalkulation und zur strategischen Preisfindung. Die Kostenrechnung ist ein zentrales Instrument der Betriebswirtschaft und dient dazu, s%u00e4mtliche im Unternehmen anfallenden Kosten systematisch zu erfassen, zuzuordnen und auszuwerten. Sie besteht aus drei Hauptbereichen:Die Hauptbereiche der KostenrechnungDer Stundenverrechnungssatz wird in der Kostenrechnung als Teil der Kostentr%u00e4gerrechnung beziehungsweise der Kalkulation zugeordnet. Er dient dazu, die auf eine Stunde entfallenden Kosten einer bestimmten Ressource (wie Mitarbeiter, Maschine) zu ermitteln und bildet die Grundlage f%u00fcr die Preisgestaltung von Dienstleistungen oder ProduktenZusammensetzung des Stundenverrechnungssatzes Die Kalkulation des Stundenverrechnungssatzes erfolgt auf Basis folgender Komponenten: a) Personal- und Lohnkosten Neben dem Bruttolohn des gewerblichen Mitarbeiters sind die gesetzlichen und freiwilligen Lohnnebenkosten zu ber%u00fccksichtigen. Dazu z%u00e4hlen Arbeitgeberanteile zur Sozialversicherung, Umlagen (U1, U2, Insolvenzgeldumlage), tarifliche Sonderzahlungen sowie kalkulatorische Zuschl%u00e4ge f%u00fcr bezahlte Fehlzeiten. b) Produktive Jahresarbeitszeit Die produktive Jahresarbeitszeit ergibt sich aus der kalenderj%u00e4hrlichen Sollarbeitszeit abz%u00fcglich des Urlaubs, Krankheit, innerbetrieblicher T%u00e4tigkeiten und sonstiger nicht verrechenbarer Stunden. Diese Kennzahl ist f%u00fcr die Umlage der Gemeinkosten pro verrechenbare Stunde essenziell.Die produktive Arbeitszeit c) Gemeinkostenanteil Der Gemeinkostensatz enth%u00e4lt s%u00e4mtliche indirekten Kosten wie Miete, Maschinenabschreibung, Fuhrpark, Versicherungen, EDV, Werkzeugbeschaffung und Verwaltungspersonal. Diese werden auf die produktiven Stunden umgelegt. Kostenstellenrechnung:%u2022 Untersucht, wo die Kosten anfallen, indem sie diese auf verschiedene Unternehmensbereiche verteilt(z.B. Produktion, Verwaltung).Kostenrechnung:%u2022 Erfasst, welche Kosten im Unternehmen entstehen(z.B. Material, L%u00f6hne, Abschreibungen).Kostentr%u00e4gerrechnung:%u2022Ermittelt, wof%u00fcr die Kosten anfallen, indem sie die Kosten einzelnen Produkten, Dienstleistungen oder Auftr%u00e4gen zuordnett.04|25Netzwerk131
                                
   125   126   127   128   129   130   131   132   133   134   135