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Schl%u00fcsselwerkstoff Stahl im BauwesenPerspektivenNichtrostender Stahl %u2013 insbesondere Duplex-Stahl %u2013 bietet enorme Potenziale f%u00fcr nachhaltiges Bauen. Doch in vielen Bereichen steckt derEinsatz noch in den Kinderschuhen. Warum sich dies %u00e4ndern sollte und welche Rolle Normung und Praxiswissen spielen, zeigt dieser Beitrag.Von Thomas R%u00f6perStahl ist im Bauwesen weit mehr als ein altbew%u00e4hrter Baustoff. Er ist ein Schl%u00fcsselwerkstoff, dessen Entwicklung und Anwendung untrennbar mit dem Anspruch verbunden sind, ressourcenschonend, langlebig und wirtschaftlich zu bauen. Das wurde einmal mehr deutlich beim Fachseminar %u201eNichtrostender Stahl im Bauwesen%u201c, das am 1. Juli 2025 an der Universit%u00e4t Duisburg-Essen stattfand. Organisiert in Kooperation mit der Informationsstelle Edelstahl Rostfrei (ISER) und der Forschungsvereinigung Stahlanwendung (FOSTA), bot die Veranstaltung ein eindrucksvolles Panorama aktueller Forschung und Praxis.Im Zentrum stand die Frage, wie moderne nichtrostende Stahlsorten %u2013 allen voran Duplex-St%u00e4hle %u2013 zu einer nachhaltigeren Bauweise beitragen k%u00f6nnen. Diese Werkstoffe vereinen Eigenschaften, die f%u00fcr zukunftsorientierte Bauprojekte entscheidend sind: hohe Festigkeit, hervorragende Korrosionsbest%u00e4ndigkeit und eine nahezu verlustfreie Rezyklierbarkeit.Duplex-Stahl: Starke Argumente f%u00fcr eine nachhaltige ZukunftDie technischen Vorteile von Duplex-St%u00e4hlen sind seit Jahren bekannt, sie werden jedoch im bauaufsichtlich geregelten Bereich erst nach und nach genutzt. Ihr zweiphasiges Gef%u00fcge aus Austenit und Ferrit erm%u00f6glicht eine hohe mechanische Festigkeit (Rp0,2 oft >400 MPa) bei gleichzeitig hoher Z%u00e4higkeit %u2013 eine Kombination, die klassischen Baust%u00e4hlen %u00fcberlegen ist. Damit lassen sich Konstruktionen mit d%u00fcnneren Wanddicken realisieren, was Material und Gewicht spart und folglich Transport- und Montageaufw%u00e4nde reduziert. Auch die Korrosionsbest%u00e4ndigkeit ist durch die Bildung einer passiven Chromoxidschicht beeindruckend: W%u00e4hrend konventionelle Baust%u00e4hle aufw%u00e4ndig gesch%u00fctzt und regelm%u00e4%u00dfig saniert werden m%u00fcssen, bleibt Duplex-Stahl in vielen Anwendungen jahrzehntelang nahezu wartungsfrei.Das Beispiel der AVA-Fu%u00dfg%u00e4ngerbr%u00fccke (vgl. www.avabridge.com), vorgestellt von Markus Buckner (Outokumpu Nirosta), belegt dies eindrucksvoll: eine modulare Konstruktion aus Duplex-Stahl (1.4162, Technische Berater des Bundesverbands Metall mit Prof. Dr.-Ing. Natalie Strangh%u00f6ner beim Fachseminar %u201eNichtrostender Stahl im Bauwesen%u201c an der Universit%u00e4t DuisburgEssen (v. l. n. r. Nisanthan, R%u00f6per, Prof. Dr.-Ing. Strangh%u00f6ner, Zimmer, Kania, Dr.-Ing. Fandrich)Fotos: Thomas R%u00f6per16 Aktuell05|25

