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                                    bestehen etwa bei Br%u00fcstungsh%u00f6hen oder Umwehrungspflichten %u2013 wer %u00fcberregional arbeitet, muss die jeweils g%u00fcltigen Vorschriften kennen.Gesetzlich eingef%u00fchrte Normen wie DIN 18008 (Verglasungen), DIN 18065 (Treppen/Gel%u00e4nder) und die ETB-Richtlinie gelten automatisch und m%u00fcssen eingehalten werden %u2013 unabh%u00e4ngig vom Vertrag.Typische FehlerquellenViele Risiken entstehen aus Nachl%u00e4ssigkeit: ungepr%u00fcfte Befestigungen, falsche Lastannahmen oder Konstruktionen, die Kindern als %u201eLeiter%u201c dienen. Absturzsicherungen sind immer eine Lastkette: Bauk%u00f6rper, Befestigung und Sicherung m%u00fcssen l%u00fcckenlos zusammenwirken. Wird ein Glied vernachl%u00e4ssigt, versagt das gesamte System.Besondere Herausforderungen beim Bauen im BestandIm Bestand ist besondere Vorsicht n%u00f6tig. Materialeigenschaften vorhandener Bauteile sind oft unklar. Tragf%u00e4higkeiten lassen sich nur durch Pr%u00fcfungen wie Bohrversuche oder Zugtests einsch%u00e4tzen. Auch hier gilt: Nicht der Metallbauer muss die Statik erbringen %u2013 der Auftraggeber ist nach VOB/B verpflichtet, die erforderlichen Unterlagen bereitzustellen.Pflichten nach VOB/B%u2022 Bedenken anmelden (%u00a7 4 Abs. 3 VOB/B): Bei unklarer Planung, fehlenden Nachweisen oder riskanten Bauprodukten m%u00fcssen Metallbauer sofort schriftlich warnen.%u2022 Behinderung anzeigen (%u00a7 6 VOB/B): Fehlen Informationen, ist die Ausf%u00fchrung blockiert %u2013 Stillstandskosten tr%u00e4gt der Auftraggeber (%u00a7 642 BGB).%u2022 Arbeiten einstellen (%u00a7 4 Abs. 1 Nr. 4 VOB/B): Bei nicht gesicherter Sicherheit darf nicht montiert werden.Diese Schritte sch%u00fctzen den Metallbauer nicht nur rechtlich, sondern auch praktisch %u2013 sie dokumentieren, dass er seiner Sorgfaltspflicht nachgekommen ist.Nur Bauprodukte mit Zulassung d%u00fcrfen verwendet werden %u2013 dazu z%u00e4hlen auch D%u00fcbel und SchraubenFoto: AdobeStock_TomaszZajdaMontage & BauprodukteNur Bauprodukte mit Zulassung d%u00fcrfen verwendet werden %u2013 dazu z%u00e4hlen auch D%u00fcbel und Schrauben. Zulassungen k%u00f6nnen sein:%u2022 allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ),%u2022 allgemeines bauaufsichtliches Pr%u00fcfzeugnis (abP),%u2022 Zustimmung im Einzelfall.Die Montage muss exakt nach den Herstellerangaben erfolgen %u2013 falsches Bohrloch oder fehlendes Drehmoment gen%u00fcgen, um ein System versagen zu lassen.Dokumentation als SchutzEine saubere Dokumentation ist unverzichtbar:%u2022 Montageprotokolle,%u2022 Fotos der Befestigungen,%u2022 Drehmomentangaben,%u2022 Zulassungsnachweise.Nur mit diesen Unterlagen l%u00e4sst sich sp%u00e4ter nachweisen, dass die Leistung fachgerecht ausgef%u00fchrt wurde. Eine gute Ablage spart Zeit und Nerven %u2013 vor allem bei polizeilichen Ermittlungen.Haftung vermeiden %u2013 F%u00fcnf-Punkte-Plan1. Nur zugelassene Systeme einsetzen2. Bedenken klar, schriftlich und vollst%u00e4ndig %u00e4u%u00dfern3. Sicherheitsnormen niemals verletzen %u2013 auch nicht auf ausdr%u00fccklichen Bauherrnwunsch4. Dokumentation mit Fotos und Nachweisen sichern5. Monteure und Projektleiter regelm%u00e4%u00dfig schulenFazitMetallbauer sind mehr als Handwerker %u2013 sie sind Garanten f%u00fcr Sicherheit. Absturzsicherungen sind nicht nur ein technisches, sondern auch ein juristisches Thema. Wer Normen einh%u00e4lt, Risiken offenlegt und seine Arbeit dokumentiert, sch%u00fctzt Bauwerksnutzer und sich selbst vor erheblichen rechtlichen Konsequenzen %u2013 im schlimmsten Fall vor Strafe und Haft. yAbsturzsicherungen sind immer eine Lastkette: Bauk%u00f6rper, Befestigung und Sicherung m%u00fcssen l%u00fcckenlos zusammenwirkenFoto: AdobeStock_Man88896 Forum05|25
                                
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