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                                    100Metallgestaltung04|25FunkenschlagMuseumsschmiede treffen sich in Bad SobernheimUnter diesem Titel versammelten sich Mitte Juli Schmiede aus der ganzen Republik, deren Fokus auf der Arbeit in Museen liegt. Das 50-j%u00e4hrige Jubil%u00e4um des Freilichtmuseums Bad Sobernheim war der optimale Rahmen f%u00fcr diese Premiere. Von Jasmin KruseBesucher und Teilnehmer erlebten eine besondere Atmosph%u00e4re: das Zusammentreffen von gelebter Tradition und modernen Netzwerken. Anders als bei Schmiedetreffen %u00fcblich, lag der Schwerpunkt von Funkenschlag bei den Akteuren selbst. Die Museumsschmiede vermitteln das Schmiedehandwerk st%u00e4ndig einer breiten %u00d6ffentlichkeit. Mit 27 aktiven Teilnehmern gelang es den beiden Initiatoren Volker Priewe und Alexander Storck, einen gelungenen Rahmen f%u00fcr den intensiven Austausch zu schaffen. Zus%u00e4tzlich fanden einige Gastschmiede und thematisch nahestehende Messerschmiede den Weg nach Bad Sobernheim.Ein besonderes Forum %u201eDie Arbeit eines Museumsschmieds unterscheidet sich grundlegend von der Arbeit der Kollegen in ihrer Werkstatt%u201c, erkl%u00e4rte Volker Priewe. %u201eWir m%u00fcssen in der Lage sein, einen kompletten Schmiedeprozess sicher und klar verst%u00e4ndlich in drei bis acht Minuten zu demonstrieren.%u201c Die besondere Anforderung an Didaktik, Technik und Sicherheit stand deshalb im Mittelpunkt des fachlichen Austauschs der Museumsschmiede. Sie nutzten intensiv die Gelegenheit, neue Techniken und Vermittlungskonzepte zu besprechen. Viele Aspekte wurden diskutiert, die im Betriebsalltag h%u00e4ufig zu kurz kommen. %u201eMan kennt sich oft seit Jahren, hat aber nur selten die Gelegenheit zum pers%u00f6nlichen Gespr%u00e4ch. Schon deshalb sind diese Begegnungen unersetzlich%u201c, fasste Alexander Stork zusammen.Symbol der VerbundenheitAls zentrales Gemeinschaftsprojekt entstand w%u00e4hrend der zwei Tage ein Nagelstock. Wandergesellen fanden verschiedene Bezeichnungen wie Schmiedebaum oder Stock in Eisen. Volker Priewe erl%u00e4uterte f%u00fcr Besucher den geschichtlichen Hintergrund: %u201eDer erste Stock in Eisen stand vor der Schlosserinnung in Wien. Als Dank f%u00fcr die Unterst%u00fctzung durch die Innung lie%u00dfen die Wandergesellen dort einen selbstgeschmiedeten Nagel im Stamm zur%u00fcck. Heute stehen vor vielen Werkst%u00e4tten solche B%u00e4ume. Man wusste, wer da war und konnte anhand der Die Museumsschmiede nutzten den intensiven Austausch mit den Gastgebern Monika Ebers und B%u00fcrgermeister Uwe Engelmann (rechts)Fotos: Martin Kruse
                                
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