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KONTAKTFRENER & REIFER GmbH Alfred-Ammon-Stra%u00dfe 31 39042 Brixen (BZ) ITALY www.frener-reifer.comSonderl%u00f6sung Engineering der Lisenen Die geschossweise unterschiedlichen Horizontalbewegungen des Rohbaus mussten auch beim Engineering der elf bis 18 Meter langen Aluminium-Lisenen ber%u00fccksichtigt werden. Aus logistischen Gr%u00fcnden, um das Handling im Werk in Brixen zu erleichtern und den Stra%u00dfentransport nach M%u00fcnchen %u00fcber den Brenner zu erm%u00f6glichen, sind sie in einzelne Segmente unterteilt. Die Verbindung der Segmente l%u00f6sten Michael Fischnaller und sein Team mit neuartigen Federgelenksverbindungen, die zun%u00e4chst Bauteilpr%u00fcfungen bei Temperaturen bis zu minus 40 Grad Celsius durchliefen. Erst nach erfolgreicher Pr%u00fcfung und Freigabe durch Gutachter und Pr%u00fcfstatiker kamen sie zum Einsatz. Auch der Anschluss der Lisenen an den Rohbau stellte die Flexibilit%u00e4t der Fassadenbauer unter Beweis: Erst in der Bauphase wurden die kumulierenden maximalen Bewegungen des 13.000 Quadratmeter gro%u00dfen Dachs durch das Aufbringen der Begr%u00fcnung sowie durch Wind- und Schneelasten bekannt. Frener & Reifer entwickelte zeitnah eine Sonderl%u00f6sung: Die Lisenen sind %u00fcber eine bewegliche Wippe an das Dachtragwerk angeh%u00e4ngt. An den Geschossdecken sind sie lediglich gegen seitliches Ausweichen straff gehalten. %u201eDas Dach darf nicht mit den Lisenen spielen%u201c, fasst Thomas Priller, Head of Production, die Zielsetzung des Engineerings zusammen. Acht Kilometer Aluminium-Schwei%u00dfnaht Die Umsetzung einer derart komplexen Architektur erforderte nicht nur ein hohes Ma%u00df an kreativem Engineering, sondern auch meisterhaftes handwerkliches K%u00f6nnen. %u201eWir verf%u00fcgen %u00fcber jahrzehntelange Erfahrung mit Stahl-Sonderkonstruktionen, aber die Verarbeitung und Verformung der vier Millimeter dicken Aluminiumbleche war auch f%u00fcr uns Neuland%u201c, erkl%u00e4rt Thomas Priller. Insgesamt summierten sich die Schwei%u00dfn%u00e4hte der Lisenen auf beeindruckende f%u00fcnf Kilometer, erg%u00e4nzt durch weitere drei Kilometer Schwei%u00dfn%u00e4hte f%u00fcr die Konsolen. Die gleichm%u00e4%u00dfige Qualit%u00e4t der Schwei%u00dfn%u00e4hte wird zerst%u00f6rungsfrei von au%u00dfen mit der Farbeindringpr%u00fcfung garantiert. F%u00fcr ein Team aus vier Arbeitern waren 20 Stunden f%u00fcr die Produktion einer einzigen Lisene erforderlich. Auch bei der Glasfassade mangelt es nicht an Komplexit%u00e4t: Von den 700 gefertigten Elementen, waren nur 156 identisch, w%u00e4hrend der Gro%u00dfteil individuelle Varianten mit unterschiedlichen %u00d6ffnungen, Glastypen oder Lochblechen darstellte. Das Endergebnis hat in der Realit%u00e4t eingel%u00f6st, was die Architekten 3XN im Jahr 2019 in ihren Wettbewerbs-Renderings visualisiert hatten: %u201eWie schon beim IOC-Hauptquartier in Lausanne, war die Zusammenarbeit mit Frener & Reifer am SAP garden sehr positiv und bereichernd%u201c, so Olaf Skov Kunert, Senior Associate bei den weltber%u00fchmten 3XN Architects aus D%u00e4nemark. %u201eWir haben im Laufe der Planung die Fassade in einem intensiven Prozess zusammen gel%u00f6st. Dadurch wurde die Fassade fast genauso wie man es sich ertr%u00e4umt hatte %u2013 nur eben besser!%u201c yAu%u00dfen Coolness, innen Hexenkessel: Bis zu 11.500 Zuschauer finden in der neuen Eishockey- und Basketballarena Platz. F%u00fcr den Umbau wird das Basketballfeld wie eine B%u00fchne %u00fcber die Eisfl%u00e4che geschoben und die flexiblen Trib%u00fcnen werden angepasstFotos: 3XN ArchitectsBautafelOrt: Olympiapark M%u00fcnchen, Deutschland Auftraggeber: Red Bull Stadion GmbHM%u00fcnchen Architekt: 3XN Joint-Venture-Partner und lokaler Architekt: CL MAPTragwerksplanung: Buro Happold, Unger Stahlbau-Fassade: Frener & Reifer GmbHFertigstellung: 2024Baustelle 7505 | 25

