Feuerverzinkungsindustrie: Schulterschluss für Klimaschutz

Der Industrieverband Feuerverzinken fordert eine Transformationsperspektive für die Branche. Bei einem Ortstermin mit NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur machten die Verbandsvertreter klar, dass Verband und Industrie als Ansprechpartner für Dekarbonisierung bereitstehen.

Besuch in Lennestadt (v.l.n.r.): Dr.-Ing. Suveni Kreimeier, Mark Huckshold, Sebastian Schiweck, Christin-Marie Stamm, Mona Neubaur, Thomas Weise, Robert Schael, Dr. Gregor Kaiser, Christine Marin, Stefan Neese

Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie sowie stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen, besuchten am  3. August auf Einladung des Industrieverbandes Feuerverzinken, das Werk Lennestadt der Feuerverzinkerei Seppeler GmbH & CO. KG. Die Ministerin nutzte die Gelegenheit, und tauschte sich mit den Teilnehmern zu den Anwendungsfeldern des Feuerverzinkens, der Dekarbonisierung und der Energiepolitik intensiv aus.

Ansprechpartner stehen zur Verfügung

Christine Marin, Geschäftsführende Gesellschafterin der Kopf Holding GmbH und Vize-Präsidentin der WVMetalle, wies darauf hin, dass der Verband und die gesamte Industrie als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. „Mit der Klimaneutralität verfolgen wir ein gemeinsames Ziel. In NRW will die Politik dieses mithilfe des Industriepakts NRW erreichen, was wir ausdrücklich begrüßen. Wir wollen Wertschöpfung am Standort erhalten und trotzdem die industrielle Dekarbonisierung einleiten. Die Feuerverzinker und der Industrieverband Feuerverzinken stehen als Sparringspartner bereit und entwickeln diese Ziele sehr gerne mit. Auf Verbandsebene wird es im nächsten Jahr auch eine Roadmap Dekarbonisierung geben,“ so Marin.     

Gelungener Austausch in Lennestadt

Thomas Weise, Geschäftsführer der Seppeler Holding und Verwaltungs GmbH & Co. KG, wies darauf hin, dass die Ministerin Neubaur beim Besuch einen Einblick zum Verfahren des Feuerverzinkens bekommen hat und verstanden hat, dass Feuerverzinken ein echter Klimaschützer ist.   „Feuerverzinkter Stahl ist in fast allen Windkrafträdern verbaut, er kommt bei Solarpaneelen und bei der E-Mobilität zum Einsatz, ist in LNG-Terminals verbaut und wird für viele weitere Produkte benötigt, die wesentlich für das Erreichen der Klimaziele sind. Deswegen ist es so wichtig, dass das Feuerverzinken und seine positiven Eigenschaften bekannt sind. Ich denke, dass ist uns in dem Austausch mit der Ministerin sehr gut gelungen“, so Weise. 

Politische Entscheidungen und wettbewerbsfähige Preise

Stefan Neese, Geschäftsführer Seppeler Holding und Verwaltungs GmbH & Co. KG und Schatzmeister der WVMetalle, wies darauf hin, dass die Feuerverzinkungsbranche den Schulterschluss mit der Politik sucht, aber auch eine Transformationsperspektive benötigt. „Am Standort in Lennestadt wird unsere Anlage mit Gas beheizt. Unsere Anlagen könnten auch mit Strom betrieben werden. Nun kommt es darauf an, dass die politischen Entscheidungen getroffen werden, um grünen Strom zu beziehen, der einen wettbewerbsfähigen Preis hat und in ausreichender Menge zur Verfügung steht. Dann können wir als Feuerverzinker den Weg der Dekarbonisierung weitergehen und hätten eine sehr gute Zukunftsperspektive,“ so Neese. 

Bekenntnis zum Mittelstand fehlt

Sebastian Schiweck, Hauptgeschäftsführer des Industrieverbandes Feuerverzinken, wünscht sich ein Bekenntnis zum industriellen Mittelstand in NRW und Deutschland. „Es ist verwunderlich, dass der wichtige industrielle Mittelstand bei vielen Transformationsmaßnahmen, wie bspw. den Klimaschutzverträgen, ausgeklammert ist. Hier brauchen wir ein viel stärkeres Bekenntnis zum Mittelstand und die Weitsicht bei der Standortpolitik,“ so Schiweck.

Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur sagt dazu: „Die Feuerverzinkungsindustrie braucht eine Transformationsperspektive, um den Herausforderungen des modernen Marktes und den Anforderungen an eine nachhaltige Wirtschaft gerecht zu werden. Wir begrüßen es, dass die deutsche Feuerverzinkungsindustrie plant, ihre Prozesse durch Elektrifizierung zu dekarbonisieren. Daher bedarf es dringend der Einführung eines wettbewerbsfähigen Strompreises für die Industrie, um den Industriestandort Deutschland zu erhalten. Eine gezielte Transformation wird es der Feuerverzinkungsindustrie ermöglichen, zukunftsfähige Arbeitsplätze zu schaffen und eine wichtige Rolle im Rahmen der klimafreundlichen Industrieentwicklung in Nordrhein-Westfalen einzunehmen.“