Gütesiegel „Sicher mit System“ für H. Kühling Stahl- und Metallbau GmbH

Ein wesentlicher Faktor für einen gut funktionierenden Arbeitsschutz ist die aktive Einbindung der Beschäftigten. Dieser Grundsatz gehört bei der Heinrich Kühling Stahl- und Metallbau GmbH mit Sitz im niedersächsischen Friesoythe bei Cloppenburg zum Betriebsalltag. Dank einer systematischen und umfassenden Beteiligung aller Unternehmensangehörigen konnte der Betrieb zügig ein professionelles Arbeitsschutz-Management-System (AMS) einführen.

Urkundenübergabe "Sicher mit System": Maik Dettlaff (BGHM), Ursula Möller, Ute Sperveslage (beide Heinrich Kühling Stahl- und Metallbau GmbH), Andreas Franzki, BGHM. Foto: BGHM

Auf der BGHM-Regionaltagung in Bad Zwischenahn am 5. April 2019 wurde dem Metallbauunternehmen dafür das Gütesiegel „Sicher mit System“ der Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM) überreicht.

Gabelstapler und Gefahren

Wie die aktive Beteiligungskultur konkret aussieht, schildert Ute Sperveslage, Prokuristin des Betriebs, anhand einer Besonderheit: „Bei uns hat das gesamte Personal einen Gabelstaplerführerschein – sogar die Reinigungskraft.“ Der Grund: In der Vergangenheit kam es immer wieder vor, dass das Gefahrenbewusstsein für die auf dem Firmengelände umherfahrenden Stapler fehlte. Die Lösung: Alle Betriebsangehörigen machten ihren Gabelstaplerführerschein. „Dadurch kennen sie jetzt die Eigenheiten beim Fahren und Rangieren mit diesen Fahrzeugen. Als ich selbst hinter dem Steuer gesessen und gelenkt habe, bekam ich zum Beispiel ein gutes Gespür für den sehr engen Wendekreis der Gabelstapler und das eingeschränkte Blickfeld“, erzählt Sperveslage. Das habe nachhaltig dazu beigetragen, dass das Personal nun viel achtsamer ist, wenn sich ein Gabelstapler nähert.

Dauerhaft auf der sicheren Seite

Dieses Beispiel der lebendigen Beteiligungskultur ist nur ein Aspekt von vielen, die bei dem Metallbaubetrieb zum Selbstverständnis beim Thema Arbeitssicherheit gehören. „Anlässlich des Einführungsprozesses von ‚Sicher mit System‘ haben wir unsere Checklisten optimiert und die Dokumentation systematisch aufgebaut. Das hat uns viel gebracht, da wir unseren Maßnahmen im Arbeitsschutz eine klar durchdachte Struktur geben konnten“, erzählt Sperveslage. „Wenn Betriebe die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit ganzheitlich betrachten, sind die Effekte vielfältig“, bestätigt Andreas Franzki, Aufsichtsperson der BGHM. „Eine höhere Motivation und Zufriedenheit der Beschäftigten, weniger Störungen im Betriebsablauf sowie ein generell besseres Miteinander zählen dazu. Beim Thema Arbeitssicherheit ist man nie fertig – man muss kontinuierlich am Ball bleiben.“
Um auch anderen Unternehmen die Vorteile eines systematischen Arbeitsschutzmanagementsystems zu veranschaulichen, erläuterten Fachleute der BGHM auf der Regionaltagung in Bad Zwischenahn das Gütesiegel „Sicher mit System“ – praxisnah und offen für Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Auf den bundesweit regelmäßig stattfindenden Regionaltagungen stellen die Fachleute außerdem das gesamte Leistungsspektrum der Berufsgenossenschaft vor: von der Prävention über Rehabilitation bis zur Entschädigung. „Wir möchten vor allem kleine und mittelständische Betriebe über die Angebote der BGHM informieren und anhand von Beispielen aus der Praxis zeigen, wie guter Arbeitsschutz funktionieren kann“, sagt BGHM-Aufsichtsperson Franzki.