Heiko Abendroth fordert klare Transformationsperspektive

Die Verzinkerei Heek GmbH & Co. KG und der Industrieverband Feuerverzinken haben Jens Spahn zu einem Austausch in der Feuerverzinkerei in Heek begrüßt. Mit dem ehemaligen Bundesminister wurden die Herausforderungen und Chancen der Transformation erörtert. Überdies wurde kontrovers über die Energiepolitik in Deutschland diskutiert und eine Transformationsperspektive für die Feuerverzinker eingefordert.

Besuch in Heek (v.l.n.r): Alexander Terhörst, Heiko Abendroth, Jens Spahn, Susanne Weilinghoff, Christoph Thörner, Sebastian Schiweck, Teresa Schad (Foto: Institut Feuerverzinken GmbH)

Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und ehemalige Bundesminister Jens Spahn, besuchte am 15. August die Verzinkerei Heek GmbH & Co. KG. Begrüßt wurde er von Heiko Abendroth, Geschäftsführer und CFO der unter der Lichtgitter GmbH international agierenden Unternehmensgruppe. Er wies darauf hin, dass der Verband und die gesamte Industrie als Ansprechpartner bei der Dekarbonisierung zur Verfügung stehen, vor allem aber der industrielle Mittelstand eine Transformationsperspektive schnellstmöglich benötige. 

„Mit der Klimaneutralität verfolgen wir ein gemeinsames Ziel. Die Lichtgitter GmbH und der Industrieverband Feuerverzinken stehen als Sparringspartner bereit und entwickeln diese Ziele sehr gerne mit. Schon heute können wir unsere Prozesse auf Flüssiggas umstellen. Allerdings benötigen wir als Unternehmen auch eine Transformationsperspektive. Grüner Strom oder andere klimaneutrale Energiequellen sollten zu einem wettbewerbsfähigen Preis und in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Ist dies gegeben, können Investitionen besser getätigt werden und eine Zukunftsperspektive wäre verfügbar“, so Abendroth. Er wies auch darauf hin, dass die Fach- und Arbeitskräfte immer weniger werden und es andere Arten der Qualifizierung bedarf.

„Wie andere Industrien, haben auch wir die Herausforderung, geeignete Arbeits- und Fachkräfte zu finden. Hier sollte der Gesetzgeber moderne und passgenaue Qualifizierungen ermöglichen. Die reine Berufsausbildung, die drei Jahre in Anspruch nimmt, reicht nicht mehr aus und ist zu breit aufgegliedert. An dieser Stelle brauchen wir den politischen Mut, neue Wege zu gehen,“ so Abendroth

Alexander Terhörst, Werksleiter und Prokurist, Verzinkerei Heek GmbH & Co. KG, wies in dem Gespräch darauf hin, Bürokratie abzubauen und Genehmigungsprozesse zu beschleunigen. „Als mittelständisches Unternehmen erleben wir eine deutliche Zunahme der Bürokratie. Gleichzeitig sind die Genehmigungsprozesse sehr langwierig und behindern uns beim Transformationsprozess. Wir fordern eine Vereinfachung der Genehmigungsprozesse und eine mittelstandsfreundliche Gesetzgebung.“

Sebastian Schiweck, Hauptgeschäftsführer des Industrieverbandes Feuerverzinken, hob die guten Eigenschaften des feuerverzinkten Stahls hervor und wünschte sich andere Ausschreibungsbedingungen.  „Feuerverzinkter Stahl ist in fast allen Windkrafträdern verbaut, bis zu 19.000 Schrauben kommen zum Einsatz. Der Werkstoff kommt bei Solarpaneelen und bei der E-Mobilität zum Einsatz, ist in LNG-Terminals verbaut und wird für viele weitere Produkte benötigt, die wesentlich für das Erreichen der Klimaziele sind. Feuerverzinkter Stahl kann ohne Qualitätsverlust wiederverwendet werden und ist langlebig und robust. Deswegen ist es der ideale Werkstoff, um Ressourcen zu schonen. Wir wünschen uns, dass zirkuläre Parameter auch bei öffentlichen Ausschreibungen noch mehr berücksichtigt werden“, so Schiweck 

Auch Jens Spahn nahm Bezug zur Wettbewerbsfähigkeit und sagte: „Feuerverzinkter Stahl kommt in vielen Klimatechnologien zum Einsatz. Deshalb brauchen wir eine leistungsfähige und wettbewerbsfähige Feuerverzinkungsindustrie in Deutschland, um unsere Klimaziele zu erreichen. Unsere Unternehmen benötigen eine Transformationsperspektive und gute Rahmenbedingungen. Dazu gehören bezahlbare Energiepreise. Dafür setze ich mich in Berlin ein.“