Metallhandwerk protestiert: „Zeit, zu machen“ fordert bessere Wirtschafts- und Standortpolitik

Mit dem Aufruf „Zeit, zu machen“ hat der Fachverband Bayern auf die fehlende politische Planbarkeit und Verlässlichkeit politischer Zukunftsentscheidungen aufmerksam gemacht. Mit der Protestaktion soll ein Zeichen gesetzt werden, für eine bessere Wirtschafts- und Standortpolitik in Deutschland. Gemeinsam mit vielen Unternehmen haben sich auch Gabriele und Klaus Harbeck aus Tettenweis im Landkreis Passau beteiligt.

Mit dabei bei der Protestaktion: die Firma Harbeck Metallbau GmbH aus Tettenweis Foto: Nöbauer/Passauer Neue Presse

Nach dem Plan des Verbands wurde am 19. Januar um 11 Uhr für zehn Minuten die Arbeit niedergelegt. Mit Fotos und Videos aus den Betrieben sollten die Botschaften an die Regierung deutlich gemacht werden. „Die Politik packt die Probleme im Land nicht an – von spürbarem Bürokratieabbau bis zur Behebung der Bildungsmisere. Bereits beschlossene Punkte werden nicht konsequent umgesetzt, etwa das 14-Punkte-Maßnahmenpaket zur Baukrise.“ 

Zehn Minuten Arbeitsniederlegung

Bei den beiden Geschäftsführern Gabriele und Klaus Harbeck kam der Aufruf zur richtigen Zeit an: „Unsere Firma Harbeck Metallbau GmbH ist zum Teil direkt von den Entscheidungen aus Berlin betroffen. Wir fertigen neben Metallbauprodukten wie Geländern, Zäunen und Treppen auch Metallteile wie Herdplatten und Feuerungstüren für Öfen. Hier spüren wir viel Unsicherheit, die durch das hin und her beim Heizungsgesetz entstanden ist.“ Auch andere Regelungen machen den beiden Sorgen: „Wir wollen eigentlich nur in Ruhe arbeiten, aber das wird für uns im Handwerk immer schwieriger. Statt die Probleme anzupacken, werden die Auflagen und Anforderungen für uns Unternehmer von Jahr zu Jahr umfangreicher“, so die Diplom-Kauffrau Gabriele Harbeck.

Gabriele und Klaus Harbeck fordern deshalb von der Politik mehr Engagement für kleine und mittlere Handwerksbetriebe, verbunden mit einer besseren und vor allem planbareren Wirtschafts- und Standortpolitik. „Ich wünsche mir, dass sich die Regierung mehr auf den Standort Deutschland konzentriert und dass gerade in Krisenzeiten Steuergelder im Land bleiben.“ Sie zeigt Unverständnis für eine Regierung, die versucht, die Welt zu retten, dabei aber den Sozialstaat überstrapaziert und den eigenen Bürgern nicht mehr zuhört. „Die Bundespolitik verschließt die Augen vor dem mittelständischen Gewerbe als wichtigem Leistungsträger unserer Gesellschaft“, ergänzt der Passauer Landrat Raimund Kniedinger.

Bürokratieabbau, bezahlbare Energie, Senkung der Lohnnebenkosten, Aufwertung und Förderung von handwerklichen Ausbildungsberufen, Behebung der Bildungsmisere – das alles müsse angegangen werden. „Auf Bundesebene passiert viel zu wenig, um die Belastungen für Betriebe und ihre Beschäftigten zu reduzieren und die Leistungsträger zu stärken“, sagt auch Thomas Schosser, Geschäftsführer der Passauer Metall-Innung. Zusammen mit dem Passauer Landrat Reimund Kneidinger hat er die Protestaktion bei der Firma Harbeck unterstützt.

Postkartenprotest ans Kanzleramt

Hauptgeschäftsführer Richard Tauber will den Protest fortsetzen und kündigt an: „Vom Metallhandwerk sind noch mehr Aktionen zu erwarten.“ Sein Verband plant zeitnah, vorgedruckte Postkarten an Unternehmen und Mitarbeiter in den Betrieben zu verteilen. Sie sollen als Protestaktion direkt an Wirtschaftsminister Habeck und das Kanzleramt verschickt werden.

Gabriele und Klaus Harbeck sind dabei: „Ich freue mich schon auf das Verfassen meiner Postkarte.“ Das Wortspiel „Harbeck mahnt Habeck“ bereit ihr durchaus Vergnügen. „Wenn es uns eine persönliche Antwort vom Wirtschaftsminister einbringt, ist es umso besser. Wir sind gespannt!“

Kontakt:
Harbeck Metallbau GmbH, Hauptstraße 58, 94167 Tettenweis, info@harbeck-metallbau.de, www.harbeck-metallbau.de
Fachverband Metall Bayern, Lichtenbergstraße 10, 85748 Garching, info@fachverband-metall-bayern.de, www.fachverband-metall-bayern.de

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