WirtschaftsVereinigung Metalle (WVMetalle) und Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie (BDG) zur Gaspreisbremse

Gestern hat die ExpertInnen-Kommission Gas und Wärme ihren Zwischenbericht vorgelegt, den Metall-Verbände kritisch kommentieren.

Die WirtschaftsVereinigung Metalle (WVMetalle) begrüßt die Vorschläge der Kommission, verweist jedoch darauf, dass Produktionsdrosselungen dadurch nicht ausgeschlossen sind. Außerdem fordert WVMetalle eine rasche und unbürokratische Umsetzung sowie die zügige Einführung einer effektiven Strompreisbremse.

Auch der Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie (BDG) begrüßt die Entscheidung, sieht allerdings auch negative Aspekte.

Franziska Erdle, Hauptgeschäftsführerin der WirtschaftsVereinigung Metalle (WVMetalle) Foto: WVMetalle

Franziska Erdle, WVMetalle-Hauptgeschäftsführerin: „Die Ergebnisse der Gas-Kommission sind ein wichtiges Signal, das unseren Unternehmen eine Perspektive und Planungssicherheit bis Anfang 2024 eröffnet. Gleichzeitig ist die vorgeschlagene Deckelung des Gaspreises für 70 Prozent des Verbrauchs in 2021 ein harter Brocken für die energieintensive Industrie. Die restlichen 30 Prozent werden Produktionseinbußen zur Folge haben, die bei uns in der Branche ja bereits begonnen haben.“ Denn klar sei auch, so Erdle: „Die sieben Cent sind nur der reine Beschaffungspreis und nicht vergleichbar mit dem historischen Gaspreis. Er stellt weiterhin eine erhebliche Preiserhöhung für unsere Unternehmen dar.“
Erdle fordert weiter, es sei nun an der Bundesregierung, die Kommissionsvorschläge rasch und unkompliziert umzusetzen. „Mit der Zusammensetzung der Kommission ist ein breiter gesellschaftlicher Konsens sichergestellt. Die Bundesregierung sollte den Vorschlag daher sofort und ohne Änderungen übernehmen. Nach diesem wichtigen Schritt muss eine effektive Strompreisbremse nun zügig folgen.“
Die WVMetalle fordert außerdem eine ergänzende Härtefallregelung für solche Unternehmen, die durch das Raster des Vorschlags fallen oder für die das Referenzjahr 2021 nicht herangezogen werden kann.

Regelung mit Licht und Schatten

Der Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie (BDG) sieht in der  Gaspreisbremse eine Regelung mit Licht und Schatten. Die vorgeschlagenen sieben Cent Beschaffungspreis sind im internationalen Vergleich immer noch hohe Kosten, die die energieintensiven Betriebe, wie Gießereien, erst einmal stemmen können müssen. Das ist kein Selbstläufer. Die Entlastung der Gas- und Fernwärmekunden nimmt durch die gestern von der Kommission zur Senkung der Gaspreise beschlossenen Gaspreisbremse Form an. Zwar begrüßt der Bundesverband die Entscheidung, die zumindest in Teilen, die für die Mittelständische Industrie so wichtige Planungssicherheit herstellt. Allerdings weist der Branchenverband auch auf die negativen Aspekte dieser Regelung hin. Die Situation könnte nicht ernster sein. Keine Gießerei ist in der Lage, international nicht wettbewerbsfähige Strom- und Gaspreise zu bezahlen. Max Schumacher, Hauptgeschäftsführer des BDG dazu: „Die Branche braucht dringend Entlastungen. Es kommt schon jetzt verstärkt zu immer mehr Insolvenzen und Betriebsschließungen gesunder Unternehmen. Die vorgeschlagenen Regelungen müssen unverzüglich von der Bundesregierung umgesetzt und die Verhandlungen zu einer Strompreisbremse sofort aufgenommen werden.“ Der BDG setzt sich bereits seit Monaten für einen Preisdeckel nicht nur für Gas, sondern auch für Strom ein.“